Reise an die Ostsee – Kiel vs. Leipzig
Von der kommenden Niederlage im Holstein-Stadion war bei den Leipzigern noch nichts zu spüren, als sich gegen 5.00 Uhr frühmorgens gut 500 Mann auf dem Hauptbahnhof Leipzig einfanden. Eine Viertelstunde später machte sich der Sonderzug auf den Weg nach Kiel. Die Reise verlief amüsant, mit viel Stimmung und interessanten Gesprächen.
Während der langen Fahrt gab es Gelegenheit, die verschiedensten Leute näher kennenzulernen. So vergingen die 6 Stunden Reisezeit auch schneller als anfangs erwartet. Kurz nach 11.00 Uhr fuhr der Zug in den Kieler Kopfbahnhof ein und die Leipziger machten lautstark auf sich aufmerksam. Die Stimmung am Bahnhof war gut! Unser Weg wurde vom Team Green abgesteckt und so schlängelte sich die Leipziger Meute durch den Bahnhofsbereich. Uns wurde ein kleiner Raum auf dem Bahnhof zur Verfügung gestellt, indem man sein Hab und Gut unterbringen konnte.
Gegen 11.30 Uhr machten sich die Shuttle-Busse auf den Weg, die bereits vor dem Bahnhof auf uns warteten. Eine schöne Geste war es, dass wir auch von 10 Kielern vor dem Bahnhof begrüßt wurden. Die Attraktion aus dem Osten lockt halt viele Leute an…
Pünktlich zur Mittagszeit kamen wir nun alle am Stadion an. Entspannt wurde auf dem Vorplatz noch gewartet, bis es dann kurz danach ins Stadion ging. An dieser Stelle sollte man auch mal erwähnen, dass der Ordnungsdienst aus Kiel wahrscheinlich zu den Nettesten gehört, die es in der Regionalliga gibt. Bereitwillig und aus Selbstinitiative heraus, wurde uns direkt und unkompliziert beim Anbringen der Zaunsfahnen geholfen und auch sonst waren die Ordner einem netten Plausch nicht abgeneigt!
Das Catering hingegen war der reinste Alptraum. 4-5 Personen für 650 hungrige und durstige Leipziger. Da konnte man schonmal über eine Stunde auf seine Frikadelle warten..
Der Support wurde schon vor dem Anpfiff angeheizt und die Auswärtsfahrer formierten sich kompakt im Block.
Alles war angerichtet für ein absolutes Spitzenspiel. Die Unterstützung für die Mannschaft war top und viele Leute,die sonst nicht die Dauersupporter sind, zogen 90 Minuten lang mit. So sollte es weitergehen !
Spielerisch zeigte sich die Mannschaft durchaus kämpferisch, aber im Abwehrverhalten waren gerade in den Anfangsminuten einige Defizite zu erkennen. So steigt man nicht auf!
Ein paar schöne Angriffe auf das Kieler Tor gab es, aber es war wieder Pech im Spiel, so traf unser Frahner, nach grandioser Kopfballtechnik, auch nur den Pfosten..
So fiel dann auch in der 2.HZ das Tor für Kiel. Danach ging nix mehr. Auch der Support verflachte, was wirklich schade war. Einzig amüsant war noch, dass uns die Kieler vom Bahnhof auch im Stadion wieder Beachtung schenkten und sich auf der Haupttribüne, rechts neben dem Auswärtsblock, einfanden.
Nach Abpfiff gab es dann die zu erwartenden Gespräche mit der Mannschaft, welche durch überkochende Emotionen auch immer angeheizter wurden. Die 10 Kieler mischten natürlich auch mit und ließen ihre Schadenfreude an den Leipzigern aus. So kam es noch zu einigen verbalen Auseinandersetzungen, in denen dann auch noch ein Leipziger Spieler vor den Kielern das Vereinslogo küsste. Coole Geste !
Beim Abklatschen merkte man dann auch, dass die Spieler und der restliche Trainerstab den Tränen nahe standen. Die Fans ließen die Spieler aber spüren, dass der wahrscheinlich verpasste Aufstieg, zwar scheiße sei, aber das die Fans weiterhin hinter der Mannschaft stehen werden. So muss es sein!
Die Rückreise verlief ohne weitere Vorkommnisse und so kam man dann, nach einer durchaus wieder amüsanten Rückfahrt, kurz nach 22.00 Uhr am Heimatbahnhof an.
Gerade nach diesem Spiel sollte es selbstverständlich sein, dass die Curva Lipsia weiter hinter der Mannschaft stehen muss und dass Leidenschaft keine Liga kennt. So heißt es, in den letzten 4 Spielen für unsere Rasenballer da zu sein. Gerade beim Saisonabschluss in Halle sollten alle 1500 Leipziger, die mitkönnen und ihre Karten haben, hinfahren!
Zeigt den Jungs, dass wir für sie da sind! Wir geben nicht auf! Vorwärts Rasenballsport!
RBL! Wir sind da…
Jedes Spiel, ist doch klar!
Vierte Liga, tut schon weh..
Scheiss Egal, noch einmal!
Niemals aufgeben! Red Aces, April 2012