Blog

Red Aces - RB Leipzig

Bildungsfahrt nach Krakau (Fraktion Red Pride)

Am 9. August fanden wir uns zur Mittagszeit am Leipziger Fanprojekt ein. Nach kurzem Begrüßen und dem Eindecken mit Reiselektüre machte sich unser 9-Personen-Bus auf den Weg gen Krakau. Nach etwa 7 Stunden Fahrt im Bus und zwei kurzen Pausen erreichten wir in den frühen Abendstunden unser Hostel in der Krakauer Innenstadt. Überrascht von der charmanten Tristesse brachen wir trotz Erschöpfung von der langen Fahrt in die Stadt auf, um es uns in einem kleinen Lokal gemütlich zu machen und über erste Eindrücke zu diskutieren.

Nach einer langen Nacht quälten sich die meisten von uns aus dem Bett, jedoch mit der Vorfreude auf die nächsten Tage. Bei bestem Wetter machten wir uns mit einer Touristenführerin auf den Weg ins jüdische Viertel Krakaus. Durch eine Häusergasse betraten wir einen großen Hof bestehend aus Synagogen, jüdischen Cafés und Restaurants. Dies war einst Krakaus „Breite Straße“, welche durch den späteren Bau der Synagoge zu einem Hof verwandelt wurde. Leider kommt man auch in diesem Idyll nicht um die Verbrechen der Nazis herum. Beispielweise nutzten diese einen jüdischen Friedhof als Müllhalde. Ein Ort wo Menschen ihre letzte Ruhe finden sollten und Angehörige an diese Denken wollen, wird mit Müll beschüttet. Allein die Vorstellung dessen ist absurd. Später besuchten wir die Schindlerfabrik, in der Oskar Schindler einige Juden vor ihrem Schicksal bewahrte. Jedoch waren diese im Vergleich zur Anzahl der Toten aus Auschwitz ein Hauch von nichts. Am Abend schauten wir dann noch gemeinsam das Spiel unserer Mannschaft via SkyGo an, bevor wir essen gingen und anschließend (die meisten) in ihr Zimmer einkehrten.

Das Bild am morgen war das selbe wie am Vortag: verträumte Gesichter am Frühstückstisch, welche sich trotz Schlafdefizit nach Auschwitz aufmachten. Auschwitz, eigentlich Oswiecim, ein Ort, den man bisher nur wegen seiner Grausamkeit aus den Medien oder dem Geschichtsunterricht kennt. Erst wenn man dort gewesen ist, weiß man, wie es den Menschen ergangen sein muss, welche dort lebten, leideten und ums Leben kamen. Besonders durch die Veranschaulichung mit Haaren, Schuhen, Protesen oder auch Kinderspielzeugen wird einem bewusst, warum der Holocaust ein reiner Völkermord war. Auch die abgelaufenen Treppen in den Baracken verdeutlichen, wie viele Menschen hier täglich entlangliefen. Der Gedanke, das viele an den unter Hochspannung stehenden Stacheldraht gingen, um sich vom Leid im KZ zu befreien, ist beänstigend.

 

Noch beänstigender war dann der Ort am letzten Tag unserer Reise: Außenlager Auschwitz Birkenau. Ein Lager, dessen Nutzen die Vernichtung von Menschen war. Ehemalige Häftlinge berichteten, dass das Stammlager Auschwitz 1 hiergegen noch erträglich war. Beim betreten des Eingangstores, welches man bereits in den Medien oder in den Geschichtsbüchern gesehen hatte, erstaunten uns besonders die Ausmaße des Lagers. Auch hier war die Art und Weise des Mordens einfach unglaublich. Viele kamen in die Gaskammern, ohne zu wissen, dass sie gleich sterben würden. Wer jetzt noch versucht den Holocaust zu leugnen, der sollte sein gesamtes Weltbild bitte mehr als einmal hinterfragen.

Nichtsdestotrotz war die Fahrt sehr gelungen! Wir bedanken uns
Herzlich bei unseren Helden der Arbeit vom Fanprojekt!

Fraktion Red Pride – August 2015

Red Aces - RB Leipzig