Red Aces
Die Geschichte der Red Aces beginnt im Frühjahr 2011- Tumulte im und um den Pleißegraben.
Eine Gruppe junger, aufgeklärter, systemkritischer Menschen tritt aus einem offiziellen Fanclub aus um Ihre kreative, avantgardistische Ader ausleben zu können. Losgelöst von bürokratischen Satzungen und der gleichen. Endlich selbstbestimmt, frei und offen für alle, die uns unterstützen wollen. So ließen sich einige von den Stürmern und Drängern anstecken und schlossen sich an. Nun wuchs zusammen, was zusammen gehört um mit den Worten Willy Brandts zu sprechen. Im Vormärz 2011 sitzen wir nun zum ersten Mal im Kollektiv am lodernden Feuer- eine Idee, ein Name, der für selbiges steht „Red Aces“.
Begeistert und bezaubert von der Magie des Rasenballismus´ nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Gedanken klar, den Rücken gerade und den Kopf voll frischer Ideen. Mit Elan, Mut und Zielstrebigkeit begannen wir fortan unsere eigenen Akzente zu setzen.
Das Leitbild klar:
„Das Herz der Kurve es schlägt im Takt, allein nur für die Messestadt!“
Dies ist und bleibt stets Prämisse unseres eigenen Selbstverständnisses als Gruppe.
Geprägt von der Liebe zu unserer Stadt und zum Sport begaben wir uns freiwillig in die Fesseln der Gefangenschaft Rasenballs. Ohne dabei je den kritischen Umgang mit dem Verein und seiner besonderen Stellung im Bund der deutschen Fußballclubs außen vor zu lassen. Unser Engagement lebt vom Einsatz jedes Einzelnen, niemand ist mehr, niemand ist weniger. Jedoch verurteilen wir Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Sexismus aufs Schärfste. Fußball ist und bleibt für uns weltoffen, bunt und vielfältig. Wir möchten durch kreative Choreos und innovative Liedtexte auf uns aufmerksam machen, sodass der Verein ein eigenes, unabhängiges Gesicht bekommt, von seinen Fans definiert und bestimmt. Fußballkultur bedeutet für uns mehr als den Konsum von Fanartikeln, getreu dem altbewährten Motto „Der Sponsor ist der Sponsor ist der Sponsor“!
Am Ende angekommen, möchten wir euch nicht vorenthalten, dass wir grundsätzlich immer ein offenes Ohr für eure Anliegen haben, so lange sie uns sachlich und konstruktiv entgegengebracht werden. Wenn ihr es mit euch selbst vereinbaren könnt und ihr die verrückte Meute unterstützen wollt, dann sprecht uns nicht an, wir suchen uns unsere Leute selbst aus!
Wenn wir die Auffassung haben, dass es menschlich passt, wie man so schön sagt und ihr euren Einsatz deutlich zeigt, werdet ihr nach gewisser Zeit eine Art Paten bekommen, der aus dem harten Kern der Gruppe kommt und euch in deren Gepflogenheiten einführen wird. Dadurch wollen wir euch das Gefühl vermitteln, dass wir euch nicht allein lassen und ihr nicht am Stadion stehengelassen werdet, so werden wir die ersten Schritte einfacher gestalten und unsere Wege werden sich in Zukunft kreuzen.
Das Manifest der Rasenballisten unterschreiben wir uneingeschränkt:
Fussball:
Rasenballsport = Fussball. Der wohl spannendste und faszinierendste Sport der Welt, der Woche für Woche abertausende Menschen zusammenbringt, ist die Basis der Rasenballisten. Diese Integrationskraft des Sports manifestiert sich für uns durch die besondere deutsche Vereinstruktur.
Vereinsleben bedeutet mehr als Sponsorentreue. Momentan sind jedoch die einzigen stimmberechtigten Mitglieder des RbL die sieben Gesandten des Sponsors. Die Rasenballisten sehen den Verein aber durch wesentlich mehr repräsentiert. Die angestellten Mitarbeiter, die ehrenamtlichen Helfer, Trainer, Schiedsrichter, die Stadt Leipzig und vor allem die Fans geben dem Verein sein wahres Gesicht.Wir sind der achte Mann!
Leipzig:
Die Stadt, die uns zusammengeführt hat und die von einer Vielzahl von Menschen als eine der lebenswertesten Städte Deutschlands bezeichnet wird. Einfacher ausgedrückt: Leipzig ist die schönste Stadt der Welt.
Eine Halb-Millionen-Metropole, die den ersten deutschen Fussballmeister hervorbrachte, ja die Stadt, in welcher der Deutsche Fussball-Bund gegründet wurde und die mit dem ZENTRALSTADION eine der traditionsträchtigsten Sportstätten Deutschlands besitzt, hat in unseren Augen ein Anrecht auf professionellen Fussball.Wir sind kein zweites Salzburg! Wir sind Leipzig!
Fankultur:
Das aktive, kreative und friedliche Gestalten der eigenen Kurve lässt eine einzigartige Atmosphäre entstehen, wie sie Woche für Woche von tausenden Fanatikern zelebriert wird. Beim RbL jedoch kommt man nicht in eine zerfahrene, verkrustete und starre Szene hinein, in welcher ULTRA-Gruppen vorgeben was, wann, wie gesungen wird, sondern man kann selbst eingreifen – etwas Großes, Buntes entstehen lassen.
Wir als Fans des Rasenballsports haben also die große und einmalige Chance, uns von den scheinbar unumstößlichen Mechanismen deutscher Fussballfankultur, die nicht selten zu Gewalt und Hass führen, zu distanzieren.Emotionen respektieren!
Sponsoren
Der Sponsor ist der Sponsor ist der Sponsor. Profisport ist unserer Ansicht nach in der heutigen Zeit nicht ohne potente Geldgeber möglich. Insofern hat unser Anliegen auch nichts mit globaler Kapitalismuskritik zu tun. Es ist im weiteren Sinne noch nicht einmal ein Aufschrei gegen die Kommerzialisierung des Sports. Es ist der Aufruf, als selbstbestimmter Fan in der Kurve stehen zu dürfen und nicht als ein dem Investor dienender Quotenanhänger zu funktionieren.
Wir Rasenballisten sehen leider in der Außendarstellung unseres Vereins, hier vor allem im Logo, nicht den RasenBallsport Leipzig e.V., sondern lediglich den Geldgeber repräsentiert. Daher versuchen wir durch kreative, bunte und einmalige Aktionen dem Leipziger Rasenballsport eine einzigartige Identität zu geben.
Am Ende wird der Rasenballsport Leipzig nur dann zu einem einigermaßen anerkannten Verein, wenn die Leute in der Kurve eben nicht nur die prognostizierten Werbeopfer/Eventfans mit Dose und Wurst in den Händen sind, sondern als selbstdenkende und selbstbestimmte Fans wahrgenommen werden. Im Verein und darüber hinaus. Für diese Vision stehen wir.
Red Aces Leipzig – alte Standards neu definiert!
Januar 2015