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Red Aces - RB Leipzig

quod erat demonstrandum

Eine Woche vor dem Pokalspiel gegen Dresden.

Zeit für uns, vielleicht dem ein oder anderen Menschen ein paar Dinge begreiflich werden zu lassen. Ein Video schafft es innerhalb weniger Tage derartig für Furore zu sorgen, dass ganz Schland und seine WutbürgerInnen an die Decke gehen. Der Tenor scheint klar: „Das Viehzeug muss vernichtet werden“ – so heißt es zumindest.

Einschlägig dumpfer könnten die Aussagen einer Vielzahl an passionierten Rb Gegnern nicht sein. Definitionshoheit und Argumentation über das Faustrecht kennzeichnen die Allianz ebenso markant. Eine Allianz, Mensch könnte sie auch als Querfront bezeichnen, die sich hier abermals ihr Feindbild sucht, um dieses ihrer Gewalt auszusetzen. Dabei wird mit derart rassistischen, sexistischen und homophoben Worthülsen gearbeitet, dass man sich kaum noch vom montäglichen Abendspaziergang unterscheidet. Wer am Vortag noch als Lügenpresse diffamiert wird,  erntet heute Sympathie, wenn es sich um den Bericht über die Peinlichkeiten eines Mobi-Videos handelt.

Das Amusement eröffnet sich darin, dass dieses Gros eine herrliche Abhandlung davon liefert, wie es um Deutschland und seine Fußballfans bestellt ist. Dumpfe Männlichkeitsriten, treffen auf unreflektierte Ressentiments und Sprachakte, die unwidersprochen Platz in den Kurven und den sozialen Medien finden. Vom Bierkönig in den Stehblock.

Wir sehen es überhaupt als kritisch, dass Menschen angeblich fürchten müssen, die Reise in die Landeshauptstadt anzutreten. Wir sind immerhin kein Nazimob, der im Februar mit Fackeln durch Dresden marschiert.

Wir haben kein Problem damit, dass wir flinke Füße und dünne Arme haben, wir tragen auch gerne Skinny-Jeans oder wenn wir Lust haben manchmal auch ein Kleid. Besonders cool daran ist, dass wir damit alle verdammt gut zurecht kommen und Spaß daran haben. Das heißt allerdings genau so, dass wenn wir Kritik äußern wollen, oder Aktionen starten, wir es einfach machen. Die Berechtigung dafür holen wir uns nicht auf der Hantelbank, sondern wir nehmen sie uns einfach. Machtspielchen und autoritäre Gebärden können wir daher leider nicht viel abgewinnen.

Also, lasst die wirklich wichtigen Kämpfe lieber nicht aus den Augen. Kämpft dafür, dass Stadien diskriminierungsfrei sind. Dass alle Menschen ins Stadion gehen können, die Lust daran haben und sich dort wohlfühlen. Und überlasst Räume nicht denjenigen, die sie zum Gegenteil machen.

Sucht kreative Auseinandersetzungen im Stadion auf den Rängen oder mit Texten in euren Medien, startet Aktionen und bleibt kritisch!  Bleibt kritisch wie in Braunschweig und Bremen, in Hamburg oder im Süden Leipzigs. Täglich für die wirklich wichtigen Dinge einzustehen, das verlangt Anerkennung und Respekt.

„Books are weapons in a war of ideas“ 

Red Aces, an einem herrlichen Samstag im August

 

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Zum Artikel über die diskriminierenden Strukturen gegen Rb Leipzig

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