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Red Aces - RB Leipzig

Blickpunkte zur aktuellen Entwicklung innerhalb der Fans von Rasenballsport Leipzig

Eigentlich genießen wir gerade in vollen Zügen das Sommerloch, waren dabei neue Projekte zu planen, Zukunftspläne zu schmieden oder auch die freien Wochen einfach frei sein zu lassen. Doch leider lassen uns gewisse Thematiken nicht so schnell los, wie es uns lieb und wünschenswert wäre. Anstatt also weiter die Füße hochzulegen, wollen wir bereits mit kommenden Worten zu aktuellen Entwicklungen innerhalb der Kurve und des Stadions Stellung beziehen.

 

Mit Ende unserer ersten Bundesliga-Saison spitzte sich die Stimmung unter uns Fans, vor allem bei Auswärtsspielen, im negativen Sinne deutlich zu. Als Anlass dafür wurde unter anderem ein Spruchband der Red Aces gegen Dietrich Mateschitz angeführt, dass dessen kontrovers diskutierten Aussagen ad absurdum führen sollte. Es entwickelte sich hier heraus eine Negativ-Stimmung, deren innerster Wunsch es teilweise war, die Red Aces und ihn nahestehenden Menschen aus der Fankurve zu verbannen. So erkannten nun auch ein Zusammenschluss bestimmter Personen die Gunst der Stunde – wir sprechen von der Gruppe L.E. United.

Die Gruppe sah in der anhaltenden Stimmung die Möglichkeit ihr eigenes Auftreten sichtbarer und legitimer zu gestalten. Stets auf der Basis des kleinsten gemeinsamen Nenners “Keine Politik im Stadion“ und ihrer Vorstellung, in der Position zu sein, die eigenen Fans beschützen zu müssen, wenn nötig auch gegen eigene, unliebsame AnhängerInnen Rasenballsports. So auch bei den medienwirksamen Vorfällen im Rahmen des Auswärtsspiels bei Eintracht Frankfurt im Mai dieses Jahres. Mit aggressivem Ton wurden Fans von Mitgliedern der Gruppe agitiert, beschimpft oder gar körperlich bedroht. Auch der Versuch, gegen eine „Refugees Welcome“ Fahne vorzugehen, so wie die dahinterstehenden Gruppen als „Scheiss Zecken“ zu betitelten, fällt ebenfalls in das Auftreten der Gruppe hinein.

Beschäftigt man sich mit den einzelnen Personen, die sich unter dem Label „L.E. United“ formiert haben, verwundert ein solches Vorgehen kaum. Als dominant-auftretender Männerbund, der sich selbst als „körperlich recht stabil“ sieht, machen dessen Mitglieder auch aus ihren Meinungen und Ansichten, auf einschlägig bekannten sozialen Netzwerken, öffentlich genau so wenig ein Geheimnis, wie sie teilweise im Stadion durch rassistische oder homophobe Sprüche auffallen. Wer also über die Gruppe L.E. United spricht, muss sich bewusst sein, dass deren Mitglieder das Label “Keine Politik im Stadion“ vor allem deshalb tragen, weil sie rechte bis rechtsoffenene Gesinnungen teilen und an den Tag legen. Diese dürfen unter keinen Umständen den Diskurs innerhalb der Fans bestimmen, geschweige denn einen Platz innerhalb der Kurve bekommen.

Wir brauchen keine Bürgerwehr im Block, die sich an der Dicke ihrer Arme misst. Wir brauchen keine selbstermächtigte Gruppe, die Fans ihrer Mündigkeit entziehen will. Wir brauchen keine dominanten und autoritären Männer, die Frauen nur als zu-beschützende Objekte ansehen anstatt sie als emanzipierter Teil der Kurve zu verstehen. Vor allem brauchen wir aber eine Null-Toleranz Verständnis gegenüber jeglicher Art von Diskriminierung, autoritärem und chauvinistischem Verhaltensmustern, fremdenfeindlichen oder gewaltbereiten Gesinnungen.

Es bleibt jedem Mensch in der Kurve selbst überlassen, wie er/sie sich schützt oder durch wen er/sie sich schützen lässt.

Unser Standpunkt ist aber klar: Wir wollen und werden keine Gruppe akzeptieren, die sich über andere hinwegsetzt, Nährboden für rechte Fans bietet und antirassistische AnhängerInnen bedroht!

Wir richten uns daher an alle Fans, sich der Bedrohung bewusst zu machen und unsere Werte einer offenen, selbstbestimmten und vor allem gewaltfreien Kurve zu verteidigen. Daher freuen wir uns an dieser Stelle auch über die Gründung der „Rainbow Bulls“ und ihren Schritt zur Selbstorganisation in einem „schwul-lesbischen Fanclub“. Wir sind solidarisch mit allen, die die Ziele teilen und Ideale manifestieren, von denen unsere Kurve geprägt sein sollte und bisher geprägt wurde. Denn Fußball soll bunt,vielfältig und integrativ sein, nicht braun angehaucht -egal ob wir im Leipziger Innenstadtstadion spielen oder bald durch Europa reisen.

Für eine antirassistische und diskriminierungsfreie Fankurve – uneingeschränkt!

 

rasenballisten e.V.

Red Aces Leipzig

Fraktion Red Pride

Lecrats

Rabauken – Block 31

Red Business

Aktionsbündnis Rasenball gegen Rassismus

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