Zwischen Lizenzproblemen, Schutzmaßnahmen und Respektlosigkeit
Die letzten Wochen wurde es, sei es in regionalen oder auch überregionalen Medien, mehr als einmal durchgekaut: RB Leipzig bangt um die Lizenz für die 2. Profiliga. Dies scheint schon ein gegenwärtiges Thema zu sein, obwohl der Aufstieg noch in weiter Ferne liegt. Da oben ist noch alles offen, kein Verein sicher durch. Doch dennoch beschäftigt man sich in der Lobby am Neumarkt, oder besser gesagt in der österreichischen Firmenzentrale mit dem Thema.
An die Öffentlichkeit sickerte bisher nur durch, dass der Erwerb derselbigen, alles andere als ein Kinderspiel wird. Die DFL wirft ein genaues Auge auf den Leipziger Verein. Interviews sind bekannt, zig Äußerungen und Stellungsnamen ebenfalls. Der Status quo allerdings nicht. Selbstredend lassen sich die Herren in den schicken Anzügen mit den Hörnern auf der Brust, nicht in die Karten schauen. Geben sich wie gewohnt cool und beteuern, dass sie alles im Griff haben. Diese Verhaltensweise sollte einen nicht mehr verwundern. Aus den 7 Gründungsmitgliedern wurden 9. Auf 2 Mann wurde aufgestockt, so viel ist bekannt.
Natürlich aber dreht sich die Diskussion um die Lizenzerlangung, im völkischen Kreise hauptsächlich erneut, um den Laster der Mitgliederaufnahme.Wer glaubt bei RB Leipzig könne man nicht Mitglied werden, unterliegt einem Trugschluss.Dies ist möglich, allerdings nicht ohne weiteres. Wenn man dann noch über den Punkt hinwegsieht, dass dies auch seinen (gehörigen) Preis hat, bleibt man einzig und allein an einer Sache hängen: In der Satzung des Vereins steht geschrieben, dass der Verein ( bzw. „die Firma“ ) das Recht offen behält, einen Mitgliedsantrag unbegründet abzuweisen. Dies ermöglicht vollkommene Kontrolle über die Geschehnisse im Verein, man muss sich nicht darum sorgen, dass Mitglieder aus Fankreisen Entscheidungen übernehmen könnten oder bei Jahreshauptversammlungen mit abstimmen dürften.
Natürlich wird der passionierte Kritiker jetzt sagen: „Ja, haste ja von Anfang an gewusst. Selbst Schuld, wenn du da hinrennst!“ Die Wahrheit hinter dieser Aussage ist natürlich nicht totzuschweigen. Allerdings ist ein Kampf gegen Windmühlen immer noch besser, als gar kein Kampf. Wer unsere Arbeit im und als Fanverband kennt, oder sich in der Kurve auskennt, wird wissen, dass auch wir eine gewaltige Stimme haben und durchaus wissen, wie wir diese einsetzen können. So ist es vielen Stadiongängern dank des Fanverbands ermöglicht, dass die neue Preisgestaltung (zur Saison 2013/2014) noch einmal überarbeitet wurde und Ermäßigungen wieder eingeräumt wurden. Auch wenn es nur ein kleiner Schritt war, sollte es einem aufzeigen, dass genau dies der richtige Weg ist. Es liegt uns fern, Mitbestimmung über vereinsinterne Dinge zu fordern.
Allerdings sollten auch in einem Verein wie RB Leipzig, gewisse Rechte für Fans in Kraft treten. Eben jene Mitbestimmung über Fanentscheidungen, Preisgestaltungen und Kurveninternes. Gewisse Freiräume sollten geschaffen werden. Welche zugleich aber natürlich auch nur dann bestehen können, wenn der gemeine Fan diese zu nutzen weiß. So sollten auch unsere Anhänger ihre Rechte und ihre Stimme in der Kurve nutzen und nicht dem Duckmäusertum verfallen.
Nun gilt es viel mehr in Zukunft auf das Bestehende aufzubauen und zugleich das Bestehende zu verbessern.
Um nun einmal wieder den Weg zurück zur eigentlichen Problematik zu finden, war es auch unsere Absicht uns zur Lizenzdiskussion in Form von Spruchbändern zu äußern. Da das Verhältnis zwischen uns und unserem Fanbetreuer ( ja, einen „Fanbeauftragten“ gibt es eigentlich auch) sehr gut ist, regelmäßiger und reger Austausch ist untertrieben, wollten wir den offiziellen Weg gehen und diese zur Anmeldung bringen. So lies man uns ein paar Tage später mitteilen, natürlich lies der Fanbeauftragte(!) nur übermitteln, dass diese nicht genehmigt werden. Es gäbe keine Probleme mit der Lizenz, damit würden die Spruchbänder auch sinnlos erscheinen. Es scheint selbstredend logisch, dass der Verein weiß, was für die Fans sinnvoll ist oder in diesem Fall eben nicht. Schutzmaßnahme, ganz klar! Man muss dazu für Außenstehende sagen, dass jener Fanbeauftragter ein Ex-Spieler des Vereins aus der 1.Generation ist und nach seiner Zeit als aktiver Spieler für diese Position eingesetzt wurde. Schlicht und einfach fehlt ihm, als vom Verein installierte Instanz, die Nähe und der Kontakt zu der Fanszene, vor allem aber die nötigen Hintergrundinformationen, die ein solcher braucht, wenn er diesen Posten antritt.
Dafür gibt es dann den Fanbetreuer, der von Fanseite kommt und in sehr aktiver und guter Arbeit die Tätigkeiten übernimmt, die der Fanbeauftragte eigentlich übernehmen sollte. Was nun blieb, war das Verbot der Spruchbänder und die Wut im Bauch über die Respektlosigkeit, die uns der Verein wieder einmal erwies, indem er sich wiederholt nicht selbst bei uns melden konnte. Aus dem Verbot ist natürlich heraus zu lesen, dass dieser es gern unter den Tisch kehren möchte , wir gar schweigen sollen über die Problematik. Alles soll den Anschein einer heilen und bunten Welt vermitteln. Auch wenn die Sache vielleicht gar nicht berechtigt als Problematik proklamiert wird, ist uns dennoch wieder einmal die Chance geraubt und verboten wurden, uns zu jener Geschichte zu äußern. Wer jetzt natürlich denkt, dies sei es gewesen, darf gespannt sein, was die nächsten Wochen bringen..
Alles in allem lässt sich unter dem Strich sagen, dass diese Geschichte das Verhältnis zwischen Uns, der kritischen Stimme und dem Verein unnötig verschärft hat. Die Fronten wurden wieder kühler, passend zur aktuellen Wetterlage.
Over and out.
LIZENZPROBLEME BESEITIGEN ?
DEMOKRATISCHE WERTE VERTEIDIGEN!
VEREINFACHTE MITGLIEDERAUFNAHME – JETZT !
Red Aces, im Januar 2014